Lehrende: Prof. Johanna Schwarz
Studierende: Lehramt Kunst (BA+MA)
Wintersemester 2022/23
Ideen, die im Laufe des künstlerischen Herstellungsprozesses auftreten, bezeichnet William Kentridge als »weniger gute Ideen«*. Das Atelier bietet Ihnen einen sicheren Ort, an dem nichts als zu unwichtig, belanglos oder dumm erscheint: Das Atelier wird zum »Tummelplatz«.
In dieser Atelierstudie soll Raum entstehen für solche Ideen, die sich während der Zeit im Atelier entwickeln. Es können auch verworfene Ideen sein, die Sie im Laufe des Studiums nicht weitergeführt haben oder zu Ende gedacht haben.
Das Konzept ist, dass Sie machen können, was Sie wollen. Es gibt weder inhaltliche noch formale Vorgaben. In erster Linie bietet das Seminar Freiraum für freie und assoziative Atelierarbeit. Es geht um den Prozess, auch um nicht Gelungenes, weniger um Ergebnisse. Voraussetzung ist ein ernsthaftes Einlassen auf solch eine Art von künstlerischer Denkarbeit, die auch Leerstellen und Brüche und Zweifel aufkommen lässt. Zum Einstieg werden einige spielerische Übungen angeboten.
Die Atelierstudie knüpft an eine neue Veranstaltungsreihe an, die in diesem Semester startet. Das neu angelegte Format daneben soll Raum schaffen für die weniger gute Idee, das meint, von der Peripherie aus Dinge neu und anders zu denken, fluide zu bleiben... wir werden an den Abenden mit Gästen dazu ins Gespräch kommen. Daher sind drei Abendtermine der Reihe daneben Teil des Seminars. Zudem wäre es möglich und sinnvoll, an den Blocktagen die Zeit nach dem Seminar im Brauhaus zu nutzen, um die Arbeit zu intensivieren. Im Kolloquium und im Einzelgespräch werden wir uns zu den Ansätzen und Arbeiten austauschen.
* In Verteidigung der weniger guten Idee, William Kentridge, Sigmund Freud Vorlesung 2017